Sammeln für Samanthas Genesung
Achtklässler des Gymnasiums Rheinbischofsheim starten solidaritätsaktion für Mitschülerin
»Ein Herz für Samantha« – so lautete sozusagen das Motto für eine bemerkenswerte Aktion der Klasse 8 a des Anne-Frank-Gymnasiums: Die Schüler sammelten nämlich Geld für eine schwer kranke Mitschülerin.
20.10.2006 - Rheinau-Rheinbischofsheim. Ein beeindruckendes Beispiel für Solidarität und Engagement haben die Schüler der Klasse 8 a des Anne-Frank-Gymnasiums Rheinbischofsheim gegeben. Sie sammelten beim Tag der offenen Tür gemeinsam mit Klassenlehrerin Gwendolyn Huber über 500 Euro zugunsten ihrer herzkranken Mitschülerin Samantha Wettach und ihrer Familie. Davon stammen 200 Euro von den Schulfest-Erträgen der Eltern.
Samantha, Tochter des Freistetter Pfarrers Walter Wettach, befindet sich in der Kinderkardiologie in Gießen, wo sie nach langer Krankheit auf ein Spenderherz wartet. Sie ist an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und wird mit einer neuartigen Stammzellentherapie behandelt, die ihr eigenes Herz zunächst stabilisieren soll und die bisher einmalig in Deutschland ist.
An ihrem Krankenhausort erhält sie zwar Unterricht in den Hauptfächern, hofft aber sehr darauf, bald wieder zu ihren Rheinauer Mitschülern zurückkommen zu können. In einem Brief an die Klasse schreibt Samantha: »Schule macht viel mehr Spaß, wenn man nicht alleine ist.«
Klassenlehrerin Gwendolyn Huber betont, wie solidarisch sich die Mitschüler auch da verhalten, wo es um Samanthas Unterrichtsausfall geht: Sie haben die einzelnen Fächer untereinander aufgeteilt und sammeln sorgfältig alle Arbeitsblätter und Mitschriebe, um sie an die kranke Freundin weiterzuleiten.
Hohe Fahrtkosten
Für die Familie ist die Situation verständlicherweise sehr schwer. Neben den großen Sorgen, die mit der Krankheit und dem Warten auf ein Spenderherz verbunden sind, kommen erhebliche finanzielle Belastungen hinzu, die nicht durch die Erstattung der Krankenkasse gedeckt sind. So ist es verständlich, dass sie Samantha in Gießen nicht alleine lassen möchten. Samanthas Mutter ist daher schon seit zwölf Wochen nicht mehr zu Hause, und die Kosten für Fahrten und Unterkunft belaufen sich auf 1 300 Euro im Monat. Hierbei der Familie etwas zu helfen, war Zweck der Sammelaktion der Achtklässler, die sich beim Schulfest auch durch eine eigene Ausstellung über Leben und Geschichte von Anne Frank hervorgetan haben.
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