Donnerstag, Januar 28, 2010

Wolfgang G. Wettach bei Spiegel Online: Als der Briefträger die Monster brachte

Spiele per Post bei Spiegel OnlineHunderte von Spielern auf der ganzen Welt treten in einer erdachten Spielwelt gegeneinander an, ohne einander je gesehen zu haben - das gab's schon vor "World of Warcraft".
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Jeder Spieler ist ein Weltenschöpfer

Bei vielen dieser Fantasy-Postspiele trieb die Mitspieler mehr noch als die Lust zu gewinnen die Leidenschaft an, eine eigene Welt zu erschaffen und mit anderen Spielern die Simulation dieser erdachten Welt zu durchstreifen.

In dem 1989 erschienen Band "Spiele per Post" beschreibt der Erfinder des Postspiels Myra Wolfgang G. Wettach den Reiz so:

"Dabei geht es darum, eine Welt der Phantasie, nämlich Myra, kulturell auszugestalten und glaubhaft zu beschreiben. Gleichzeitig soll durch Spielhandlungen in dieser Welt der Phantasie 'Geschichte geschrieben werden'."
Den Aufwand, sich in die damals gerade mal sieben Jahre alte Spielwelt Myra einzufinden, beziffert Wettach für Spielleiter so: Der neue Spielleiter müsse sich genügend einarbeiten, um in den "Auswertungen auf die Kulturen der Spieler eingehen zu können. Das bedeutet die gründliche Lektüre von 500 bis 3000 Seiten, je nachdem, wie lange ein Segment schon gespielt wird."

In den Fanzines der einzelnen Spiele berichten die Spielleiter vom aktuellen Spielgeschehen, aber bei vielen Welten reichen die Spieler auch Beiträge ein, die ihre Reiche beschreiben, Gerüchte über andere Figuren verbreiten oder Anekdoten erzählen. Diese weltenschöpferische Feinarbeit erinnert sehr an Pen&Paper-Rollenspiele, wo alle Mitspieler an einem Tisch sitzen. (...)

[ Weiterlesen hier: Spiegel Online ]

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