Jochen Wettach für Genuss ohne Gräten - Fischstäbchen im Test
Ein Fischstäbchen - so lautet die Vorschrift - muss zu mindestens 65 Prozent aus Fisch und maximal 35 aus Panade bestehen. Dem leisten die Hersteller auch weitgehend Folge. Die Panade ist trotzdem ein Kritikpunkt: zu fettig, zu hart, zu weich, zu bröckelig: Mit dem "Drumherum" waren die Tester nicht zufrieden. Das perfekte Fischstäbchen gab es daher nicht, obwohl der Fisch selbst durchaus Grund zur Freude war: keine Gräten, kein zerkleinerter Fisch, nur in Einzelfällen Keime und Schwermetalle.
Infobox: Kleistrige Panade
Ein "sehr gutes" Produkt müsste mit einer gleichmäßig knusprigen Hülle glänzen, doch das gelingt derzeit scheinbar nicht. Jochen Wettach von Stiftung Warentest: "Die Panade löste sich beim Braten in der Pfanne oder wurde von den Testern bei der Verkostung als 'hart' oder 'kleistrig' empfunden. Daher erreichten auch die Produkte mit einwandfreiem Fischkern nicht die Note 'sehr gut'."
Unterschiede im Geschmack
Die neun besten Fischstäbchen im Test wurden als "gut" beurteilt. Spitzenreiter ist das Produkt von Pickenpack für 3,53 Euro pro Kilo, dicht gefolgt von Eskimo (Aldi Nord) und Almare (Aldi Süd) für jeweils 3,09 Euro pro Kilo. Etwas teurer aber auch gut sind die Fischstäbchen von Bofrost (6,45 Euro pro Kilo) und Eismann (6,95 Euro pro Kilo), die nach Hause geliefert werden. Ebenso vorne dabei sind der Klassiker Käpt'n Iglo für 5,16 Euro pro Kilo und Trawler's Catch (Netto) für 3,09 Euro pro Kilo.
Einziges "mangelhaftes" Produkt im Test: Wild Ocean Seelachs-Fischstäbchen. Der Fisch schmeckte fade, roch tranig alt und teilweise fischig. Zudem war die Anzahl der gefundenen Keime vergleichsweise hoch. Das einzige Bio-Produkt im Test (Deutsche See Bio-Fischstäbchen von Naturland) schnitt zwar gerade noch mit "gut" ab, ist aber auch mit 19,97 Euro pro Kilo mit Abstand am teuersten und wies in punkto Konsistenz und Geschmack leichte sensorische Mängel auf.
Infobox: Fischfreundliches Siegel
Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, achtet auf das MSC-Siegel. MSC steht für Marine Stewardship Council. Das blaue Logo auf der Packung weist auf die Erfüllung bestimmter Umweltprinzipien und die nachhaltige Sicherung der Fischbestände hin.
Nicht ungesund, aber fettig
Meist wird für Fischstäbchen Alaska Seelachs verwendet. Noch auf dem Fangschiff wird er zerlegt und bei minus 40 Grad Celsius schockgefrostet. So werden die Nährstoffe weitgehend konserviert. Der Fisch ist reich an Jod und enthält viel wertvolles Eiweiß - auch als paniertes Stäbchen. Ernährungsphysiologisch sind dennoch alle Fischstäbchen nur Mittelmaß. Grund dafür ist die Panade. Fünf Fischstäbchen enthalten etwa 80 Prozent der Menge Fett, die Kinder bei einer Hauptmahlzeit höchstens essen sollten.
[ Weiterlesen hier: Quelle ZDF.de ]
Labels: jochen wettach
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